Kroatientour 2016 | Tag 12 | Senj – Plitvička Jezera

Old Knatterhand am Silbersee

Am Tag 12 der Reise werden Kindheitsträume wahr – es geht zum Silbersee! Live und in CinemaScope!
Senj. Abfahrt. 11:43 h, 29°C, Wind, die Helmfrisur sitzt! Doch schnell gewinnt die stehende Hitze wieder Oberhand. Auf dem ersten Gipfel genießen wir noch einmal den Blick auf die Küstenlandschaft, dann tauchen wir ein in eine weite Ebene Richtung bosnische Grenze.

Dieser Landstrich mutet ganz anders an, als der erfrischende Ausblick an der Küste entlang. Wir werden nachdenklich ….
… die Siedlungen, vereinzelte seltsame Bau-Ensembles, die aus einer Hausruine mit zerschossenen Fassaden ohne Dach und einem in die Jahre gekommenen Rohbau bestehen, reihen sich dünn an der Strecke entlang. Kein Verkehr, beängstigende Stille überall. Auf einer der Ruinen steht makaber „For sale“.
In den kleinen Vorgärten der noch erhaltenen Häuser stehen mindestens sechs Pflaumenbäume. Möglich, dass Slibowitz für die eigenartige Grünanlagengestaltung verantwortlich ist.
Der Nachmittag führt uns durch ein riesiges Waldgebiet, wo es auch mal frisch wird. Außer einem LKW treffen wir kein weiteres Fahrzeug. Einen Aufenthalt vermeiden wir u. a. aus Ehrfurcht vor der Beschilderung entlang des Weges, die vor Minen warnt: Ne prilazite!

Ziel erreicht: Itzenplitzer Weiher! (Gag! Ein kleiner saarländischer Weiher, ein Produkt des Saar-Kohle-Abbaus.) Nein, es sind die legendären Plitvicer Seen, ein Naturerlebnis, das wir nach dem Einchecken in unsere nahe Unterkunft noch genießen dürfen.


Malerisch führt der Weg über kleine Pfade und Stege über die glasklaren Gewässer bis zum großen Wasserfall. Von Winnetou keine Spur, nur ein paar japanische Touris. Die Kulisse erinnert an Fototapete. Es wimmelt von Fischen, meist Döbel mit roten Flossen. Als der Park schließt, haben wir nicht mal die Hälfte umrundet, aber maximal entspannt. Nach ein paar Angeberfotos vom „Silbersee“ und einem rustikalen Abendessen geht’s am südlichsten Punkt unserer Reise in die Heia.

Abends googeln alle nach Jugoslawienkrieg, nach Serben, Bosniern und Milošević. Wie schnell man den Krieg vor der Haustür vergessen hat!