Kroatientour 2016 | Tag 7 | Sesto al Reghena – Kaštelir-Labinci

Labinci oder „Sehen Sie, wo Sie kommen!“

Kurz nach dem Start, die erste Überraschung des Tages: Wir steuern eine Tankstelle an. An der Zapfsäule neben uns wird eine rote Vespa befüllt. Doch was ist hier los? Versteckte Kamera? Die Vespa hat ein Saarbrücker Kennzeichen! Der Typ steht mit dem Rücken zu uns, als wir fragen: „Gebbt’s in Saarbrigge kään Sprit meh?“ Erschrocken und belustigt erklärt er, er sei ein ehemaliger Saarbrücker Gastronom, der hier seinen Ruhestand genießt. Wohl dann! Seine Einladung müssen wir ausschlagen, denn wir haben noch einige Kilometer vor uns.

Wir gondeln nun schon tagelang ohne Panne durch die Lande bis aus heiterem Himmel der Auspuff von Mazzes blauer Mobylette abreißt. Sch…! Ausgerechnet auf einer ewig langen Landstraße mit nichts, mit nicht mal Schatten. Deshalb schieben wir das Vehikel 100 m weiter in eine Gasse, um an einer schattigen Hauswand die Lage zu sondieren. Ein Glücksfall, denn GIORGIO STABILE, so der Name auf dem Schild an der Wand, betreibt hier eine Autowerkstatt und schweißt wortkarg, souverän und unentgeltlich das Rohr wieder zusammen, während Stoffel seine Hunde betreut.

Eben noch in einer ausweglosen Situation, jetzt schon wieder auf der Straße.
Das italienische Flachland bis zur Grenze in den „Ostblock“ ist landschaftlich nicht erwähnenswert, seine Kreisverkehre schon eher. Aber dann … das erste Mal sehen wir es: il mare! Kleine Verschnaufpause!

Wir freuen uns auf Istrien und passieren, nicht ohne Angeberfoto, die slowenische Grenze.

Und kurz danach, zack!, Kroatien! Europa, du Geiler!

Im Abendlicht suchen wir diesen gottverdammten Ort nach unserer gebuchten Unterkunft ab.
Kein Apartementi zu finden, nur ein Swingerclub, der kann’s ja wohl nicht sein. Oder doch?

Wir werden von einem „Kirwenlouis“ mit den Worten empfangen: „Sehen Sie zuerst die Zimmer. Sehen Sie, wo Sie kommen.“  Ja, nun … Mit Pizza und Bier kommen wir mehr oder weniger beswingt durch die Nacht.